Van den Plas - Bruexelles - Anvers




Die Firma wurde 1871 in Brüssel Rue des Drapiers
 von Guillaume van den Plas gegründet

1885 eröffnete man  einen Zweitbetrieb in Antwerpen
 Rue Van Brée 9 .Die Werkstätten waren nach den neuesten Gesichtspunkte bebaut und man verfügte über eine 10 PS
starke Dampfmaschine .Vom Entwurf bis zum fertigen Produkt,
wurde alles in eigener Regie gefertigt.

Der Firmenchef wurde von seinen drei Söhnen Antoine, Henri und Willy unterstützt, die  ihre Ausbildung in London,New York,
Paris und Berlin absolvierten.

Van den Plas wurde sogar von der französischen Konkurrenz für seine Kreativität und Qualität gelobt.
1894 finden wir im Guide du Carrosssier  folgenden  Kommentar.

Van den Plas bestätigt mit seiner Ausstellung sehr schnell seine wichtige Stellung im Wagenbau, man kann sagen; die Konstruktion und Verarbeitungsqualität rivalisiert mit Schlichtheit,das Auge des Spezialisten  sieht  bei einigen ausgestellten Modellen einen sehr eigenen  Charakter, im Gegensatz zu anderen  ausgestellten Wagen die genaue Kopien französischer Erzeugnisse darstellen.

Der Break wird als eine der seltenen Neuerung der Ausstellung beschrieben

Unter der Nr. 935 stellte man ebenfalls einen Omnibus aus,
der noch im normalen Modellduktus erscheint.
Das sollte sich in den nächsten Jahren ändern.

Die Firma stellte auf Ausstellung in 1897 Brüssel einen neuen Typ von Coaching-Omnibus oder Omnibus-Mail aus .Der Entwurf stellte eine neue Alternative zur Coach dar, besonders für die Fahrer, die sich etwas vom englischen Coach-Stil absetzen wollten Dieser Wagen wurde nach einem Entwurf von Guillaume van den Plas gefertigt.

Von diesem Modell  haben sich bis heute  3 Exemplare erhalten .Alle drei sind etwas unterschiedlich in der Ausführung, was für die Exklusivität der Firma und seiner Kunden spricht.
 In der Sammlung Heinz Scheidel Mannheim
befindet sich eins dieser 3 Exemplare.

1906 auf einem  8000 qm Grundstück beschäftigte man schon 300 Mitarbeiter in Woluwe Saint Pierre ( Brüssel )  was sich dann 1910 mit einer nochmaligen Vergrößerung auf ca. 600 steigerte.

Man engagierte sich sehr stark im Automobilbau, wo man sich ebenfalls zum Edelkarossier entwickelte. Auftraggeber waren z. B. Berliet, De Dion-Bouton, Germain, Métallurgique oder Packard.
300 Karosserien in Einzelanfertigung oder Kleinserie wurden im Jahr gefertigt und z. B. ab 1906 auch nach Großbritannien exportiert.
1913 wurde dort eine eigene Firma unter dem Namen Van den Plas (England) Ltd. gegründet, die Karosserien nach belgischen Mustern herstellte und die Mutterfirma an Bedeutung bald übertraf. In den belgischen Betrieben wurden noch bis kurz nach dem zweiten Weltkrieg Karosserien gebaut.

Text: H.B.Paggen

Quellen:Catherine Rommelaere Voitures & Carrossiers , Le Panthéon de l'industrie 1897 Gallica , Guide du Carrossier 1894-1897 Sammlung Verfasser