Ein Wagen von Neuss Berlin mit einer außergewöhnlichen Innenausstattung


 

 

 

 

 

 

 



 Landaulet, für den persönlichen Gebrauch des Schah von Persien bestimmt. In seinem Exterieur weicht der Wagen in keiner Weise von den geschmackvollsten Erzeugnissen dieses Typs ab. Und doch kann man es ihm nicht ansehen, dass er als ein zwar etwas kleines, aber sonst sehr komfortables Ess und  Schreibzimmer gelten kann.

 

Die Umwandlung wird durch zwei Schiebladen bewirkt, die äußerst kunstvoll und unauffällig in dem Verbindungsstück zwischen Bock und Wagenkasten angebracht sind. Die obere der Schiebladen enthält ein Schreibpult, in welchem sich alle für diese Arbeit erforderlichen Gegenstände, wie Schreibmappe, Briefpapier, Tintenfässer, Federhalter, Bleistifte, Löscher u. s. w. vorfinden. Ferner ist darin ein verschließbarer Kasten für die Aufbewahrung wichtiger Dokumente vorhanden. Dient die obere Schieblade so der Arbeit, so ist die untere mehr dem Vergnügen gewidmet. Im erforderlichen Moment entfaltet sich hier ein „Tischlein deck dich“  wie •es aber der Erfindungsgeist der heutigen Zeit mit allen seinen technischen Finessen eben möglich macht. Geschirr, sowie der Weinkeller und die Speisekammer für das Arrangement dieser Tafel befinden sich im Kasten des Fonds.

Ferner ist für eine äußerst bequeme Verständigung des Schahs mit dem Kutscher gesorgt. Im Innern des Wagens befinden sich zwei Tastbretter mit diversen Knöpfen, welche mit einem Tableau am Spritzleder des Bocks in Verbindung stehen. Auf dem Tableau sind in persischer Sprache die Namen der verschiedenen Ministerien und sonstiger Orte, welche der Schah oft zu besuchen pflegt, angegeben. Durch ein elektrisches Klingelzeichen wird der Kutscher darauf aufmerksam gemacht, wohin der Herrscher von Persien zu fahren geruhen möchte. Er blickt auf das Tableau, auf welchem die bezeichnete Stelle elektrisch beleuchtet wird und waltet seines Amtes.