Die Wagen des Hauses Oldenburg
Ende 1997 gelang es Heinz Scheidel die vier Wagen
kurz vor ihrer öffentlichen Versteigerung zu kaufen.
Wie noch so oft zu dieser Zeit konnten oder wollten die Verkäufer
fast nichts zu der Herkunft und der Verwendung dieser Wagen mitteilen.
Trotz intensiverer jahrelanger Suche gibt es bis heute nur sehr wenige Informationen.
Es ist schon sehr kurios, da das Haus Oldenburg in der zweiten Hälfte des 19.Jh
und bis zum Ende der Monarchie rege Kontakte mit dem Kaiserhaus hatte.
Es gab viele gegenseitige Besuche wobei nach Zeitungsberichten immer Galawagen benutzt wurde,
aber es fehlen die Bilder.Ein weiteres Kuriosum sind für zwei Wagen,
der Hersteller, Georg Lechner Wien.
(aus welchem Grund gib es im Norden Deutschlands zwei Fahrzeuge eines Wieners Hersteller.
Ein Gala-Chariot Achssignatur: Nr. 1014 Winter Wien 4 Öl Kapsel: G. Lechner in Wien
Eine Gala Caleche, Achssignatur: 406 Öl Kapsel: G. Lechner in Wien
Kasten und Fahrgestell dunkelblau lackiert, breite aufwändige Linierung mit Blattgold,
gesäumt von schmaler karminroter Linierung, ornamentierte Türgriffe
und metallische Wappen an den Kastenpaneelen vergoldet
Selbst über diesen Hersteller findet man sehr wenige Information.
Georg Lechner stellte bei der dritten allgemeinen Gewerbs-Produkten Ausstellung 1845 eine Caleche aus.
1858 erhält er ein Patent für einen Offiziers-Bagage-Wagen
Man kann eine Sache festlegen, die beiden Wagen müssen vor 1861 entstanden sein.
1861 am 16. März verstarb Georg Lechner, bürgerl. Sattler, Roßau 113,
im Alter von 53 Jahren an „Halsanthrax“und seine Witwe übernahm den Betrieb,
die Eintragung erfolgte im Dez. 1863.
Am 17.Oktober 1864 musste sie schon Ausgleich anmelden
und 1868 machte Sie Konkurs,
danach taucht der Name Lechner als Wagenbauer nicht mehr auf.
Die Gala Berline von Wilhelm Mengelbier Aachen Achssignatur: "Carl Th. Wecker"
stilisierter Hahn "Offenbach a./M." "89180" Öl Kapsel: Wilh. Mengelbier J.S. Aachen,
sie müsste aufgrund der Signaturen in den 1870 entstanden sein.
Der Wagen ist in einem sehr guten Erhaltungs-Zustand und von hervorragender Qualität.
Lackierung dunkelblau mit Blattgold Linierung, links und rechts mit roter feiner Linierung,
Die Wappen deuten auf Großherzog Peter II von Oldenburg 1827-1900
Dann gibt es noch eine unsignierte Berline dort fehlen die Türbeschläge,
die vor dem Ankauf entwendet wurden. Ebenfalls in den Farben Dunkel-Blau mit goldener Linierung.
Text : H.B.Paggen
Quellen :Sammlung Heinz Scheidel Mannheim, Österreichische Nationalbibliothek,
Kaiserliche Wagenburg Wien Dr. Mario Döberl und Sammlung Verfasser