Wie erkenne ich Original oder Kopie - Folge II


Bei den Hölzern finden wir auch noch heute die meisten Hölzer, die vor 1920 im Wagenbau verwand wurden .Einige, wie echtes Mahagoni ist mittelweile unbezahlbar geworden.
Das andere Problem ist das Trocknen von Holz heute. Aus Kostengründen wird Holz heute, nicht mehr über Jahre getrocknet., sondern in Trockenanlagen innerhalb von wenigen Tagen. (früher ließ man das Holz mindestens 3 bis 5 Jahre in Trockenschuppen trocknen. Dieser Trocknungsprozess verändert das mechanische und chemische Verhalten von Holz. Je nach Trockenverfahren kann dies für das Weiterverarbeiten erhebliche Folgen haben. Kennt man dieses Verhalten nicht, ist nach einiger Zeit die Veränderung sichtbar


 

Bei diesem Foto sehen wir zwei Dinge;das Holz ist zu schnell getrocknet und der Zapfen ist mit der Maschine gefräst ,diese Methode gibt es erst nach 1920

 

Bei Restaurierungen von Wagen, besonders aus Billiglohn-Ländern ,unterlaufen (sehr oft aus Unkenntnis) solche Fehler. Wir finden feine Risse in der Holzstruktur und Gerbstoff, der sich anders verhält wie bei lange natürlich getrocknetem Holz.

 Hier eine starke Vergrößerung der Oberfläche von zu schnell und falsch getrocknetem Holz

 

Man findet fehlerhafte Holzverbindungen, die zwar in der Ausführung einbandfrei, aber auf Grund von Holzproblemen entstehen. Bei Zapfenverbindungen und Überblattungen ist der Unterschied zwischen Hirnholz und Langholz zu sehen, oder zu fühlen.
Das wäre bei einem guten Wagenbauer unmöglich gewesen .Den zweiten großen Hinweis aus eine Kopie geben die Maschinenspuren auf der Hinterseite. Aus Kostengrunden oder Unwissenheit werden z.B. Hobelspuren oder Sägespuren auf der Rückseite des Holzes nicht sauber weggeschliffen. Diese Spuren von modernen Maschinen unterscheiden sich deutlich von den Spuren z.B. von vor 1900.
 

 

Hier sieht man sehr deutlich Spuren einer modernen Kreissäge

 

 

Bei diesem Bild  sind die Spuren der Gattersäge noch zu sehen und sollen einen alten Eindruck hinterlassen,nur so etwas hat es im Wagenbau nie gegeben.

 

Hier ein Foto eines Wagens um 1900 ,man sieht hier ebenfalls noch die Spur eines Dickenhobels ,dies ist für die Zeit durchaus möglich und das Umfeld zeigt eine gewachsene Patina,Wäre der Wagen allerdings vor 1870, wäre es ein Zeichen einer späteren Restaurierung.

 

 

Noch ein Erkennung-Merkmal, sind falsche Holzverbindungen, die früher im Wagenbauer nicht verwendet wurden. Das soll heißen ,findet man an einem Wagen Hirnholzflächen ,auf den Außenflächen, ist dies falsch, Im Wagenbauer versuchte man immer Hirnholzflächen an Stellen, die sichtbar waren und wo Wasser hätte eindringen können, zu vermeiden

 

 

 

Die zwei alten Zeichnungen zeigen originale Holzverbindungen aus dem Wagenbau.

 

Holzplatten -Holzfüllungen

Bei guten Wagenbau-Firmen, wurden die Füllungen fast immer in Massivholz ,von sehr guter Holz-Qualität gefertigt. Ebenfalls bei der Holz-Auswahl, wählte man nur die besten Hölzer ,wie z.B. Mahagoni, Nussbaum und Akazie.

Honduras-Mahagoni

 

 

 

Nussbaum

 

 

 

Akazie

 

 

Verwendung von Sperrholz im Wagenbau.
Sperrholz wurde  seit Mitte des 19 Jahrhunderts verwandt, nur, es war vom Aufbau ganz anders, als Sperrholz heute. Jetzt werden Sperrhölzer aus Schäl oder Messer –Furnieren hergestellt, früher aus Sägefurnier.

 

 

 

 

Der Aufbau des Sperrholzes war früher auch ganz anders, 3 oder 5 gleichdicke Schichten von Furnier. Heute wird ebenfalls aus Kostengründen die Mittelschicht dicker aus gefüllt und sehr billige Holzsorten verwendet.
Deshalb sieht ein Fachmann schon nach einiger Zeit, auch auf lackierten Sperrholzplatten den Unterschied.

 

 

 

Bei billigen Sperrholzplatten bilden sich durch das Schälen des Furniers,  hervorgerufen, feine Risse. Wenn man auf lackierten Flächen eine Lampe hält und dann die Fläche von der Seite betrachtet, kann man mit etwas Erfahrung diese Risse schnell feststellen.

(je billiger die Holz-Qualität je schneller entstehen diese Risse) Es zeigt sich aber auch bei besserer Qualität nach einiger Zeit (manchmal erst nach 1 bis 2 Jahren) dieses Phänomen. Auch wenn diese billigen Sperrholzplatten, wie in der modernen Karosserie heute üblich, mit Porenfüller behandelt werden, sieht man diese feinen Risse trotzdem nach einiger Zeit

(Mit Lack alleine kannst Du keinen vorher gemachten Fehler ausgleichen.)

Aus den oben gemachten Aussagen muss man schlussfolgern: nur ein Fachmann kann diese Fehler feststellen. Deshalb wenn, Sie nicht sicher sind, fragen Sie in jedem Fall einen seriösen Fachmann, das ist immer billiger. Lassen Sie sich auf alle Fälle ein Garantie geben, damit, sollte es zu Problemen kommen, ein Beweis vorhanden ist. Haben Sie es mit einem seriösen Händler oder Restaurator zu tun, wird dieser keine Probleme haben, Ihnen eine Garantie und Fotos bzw. Unterlagen über die gemachten Arbeiten vorzulegen

Text: H.B.P.

Quellen: persönliche Fachbiliothek Verfasser



Bei den Hölzern finden wir auch noch heute die meisten Hölzer, die vor 1920 im Wagenbau verwand wurden .Einige, wie echtes Mahagoni ist mittelweile unbezahlbar geworden.
Das andere Problem ist das Trocknen von Holz heute. Aus Kostengründen wird Holz heute, nicht mehr über Jahre getrocknet., sondern in Trockenanlagen innerhalb von wenigen Tagen. (früher ließ man das Holz mindestens 3 bis 5 Jahre in Trockenschuppen trocknen. Dieser Trocknungsprozess verändert das mechanische und chemische Verhalten von Holz. Je nach Trockenverfahren kann dies für das Weiterverarbeiten erhebliche Folgen haben. Kennt man dieses Verhalten nicht, ist nach einiger Zeit die Veränderung sichtbar


 

Bei diesem Foto sehen wir zwei Dinge;das Holz ist zu schnell getrocknet und der Zapfen ist mit der Maschine gefräst ,diese Methode gibt es erst nach 1920

 

Bei Restaurierungen von Wagen, besonders aus Billiglohn-Ländern ,unterlaufen (sehr oft aus Unkenntnis) solche Fehler. Wir finden feine Risse in der Holzstruktur und Gerbstoff, der sich anders verhält wie bei lange natürlich getrocknetem Holz.

 Hier eine starke Vergrößerung der Oberfläche von zu schnell und falsch getrocknetem Holz

 

Man findet fehlerhafte Holzverbindungen, die zwar in der Ausführung einbandfrei, aber auf Grund von Holzproblemen entstehen. Bei Zapfenverbindungen und Überblattungen ist der Unterschied zwischen Hirnholz und Langholz zu sehen, oder zu fühlen.
Das wäre bei einem guten Wagenbauer unmöglich gewesen .Den zweiten großen Hinweis aus eine Kopie geben die Maschinenspuren auf der Hinterseite. Aus Kostengrunden oder Unwissenheit werden z.B. Hobelspuren oder Sägespuren auf der Rückseite des Holzes nicht sauber weggeschliffen. Diese Spuren von modernen Maschinen unterscheiden sich deutlich von den Spuren z.B. von vor 1900.
 

 

Hier sieht man sehr deutlich Spuren einer modernen Kreissäge

 

 

Bei diesem Bild  sind die Spuren der Gattersäge noch zu sehen und sollen einen alten Eindruck hinterlassen,nur so etwas hat es im Wagenbau nie gegeben.

 

Hier ein Foto eines Wagens um 1900 ,man sieht hier ebenfalls noch die Spur eines Dickenhobels ,dies ist für die Zeit durchaus möglich und das Umfeld zeigt eine gewachsene Patina,Wäre der Wagen allerdings vor 1870, wäre es ein Zeichen einer späteren Restaurierung.

 

 

Noch ein Erkennung-Merkmal, sind falsche Holzverbindungen, die früher im Wagenbauer nicht verwendet wurden. Das soll heißen ,findet man an einem Wagen Hirnholzflächen ,auf den Außenflächen, ist dies falsch, Im Wagenbauer versuchte man immer Hirnholzflächen an Stellen, die sichtbar waren und wo Wasser hätte eindringen können, zu vermeiden

 

 

 

Die zwei alten Zeichnungen zeigen originale Holzverbindungen aus dem Wagenbau.

 

Holzplatten -Holzfüllungen

Bei guten Wagenbau-Firmen, wurden die Füllungen fast immer in Massivholz ,von sehr guter Holz-Qualität gefertigt. Ebenfalls bei der Holz-Auswahl, wählte man nur die besten Hölzer ,wie z.B. Mahagoni, Nussbaum und Akazie.

Honduras-Mahagoni

 

 

 

Nussbaum

 

 

 

Akazie

 

 

Verwendung von Sperrholz im Wagenbau.
Sperrholz wurde  seit Mitte des 19 Jahrhunderts verwandt, nur, es war vom Aufbau ganz anders, als Sperrholz heute. Jetzt werden Sperrhölzer aus Schäl oder Messer –Furnieren hergestellt, früher aus Sägefurnier.

 

 

 

 

Der Aufbau des Sperrholzes war früher auch ganz anders, 3 oder 5 gleichdicke Schichten von Furnier. Heute wird ebenfalls aus Kostengründen die Mittelschicht dicker aus gefüllt und sehr billige Holzsorten verwendet.
Deshalb sieht ein Fachmann schon nach einiger Zeit, auch auf lackierten Sperrholzplatten den Unterschied.

 

 

 

Bei billigen Sperrholzplatten bilden sich durch das Schälen des Furniers,  hervorgerufen, feine Risse. Wenn man auf lackierten Flächen eine Lampe hält und dann die Fläche von der Seite betrachtet, kann man mit etwas Erfahrung diese Risse schnell feststellen.

(je billiger die Holz-Qualität je schneller entstehen diese Risse) Es zeigt sich aber auch bei besserer Qualität nach einiger Zeit (manchmal erst nach 1 bis 2 Jahren) dieses Phänomen. Auch wenn diese billigen Sperrholzplatten, wie in der modernen Karosserie heute üblich, mit Porenfüller behandelt werden, sieht man diese feinen Risse trotzdem nach einiger Zeit

(Mit Lack alleine kannst Du keinen vorher gemachten Fehler ausgleichen.)

Aus den oben gemachten Aussagen muss man schlussfolgern: nur ein Fachmann kann diese Fehler feststellen. Deshalb wenn, Sie nicht sicher sind, fragen Sie in jedem Fall einen seriösen Fachmann, das ist immer billiger. Lassen Sie sich auf alle Fälle ein Garantie geben, damit, sollte es zu Problemen kommen, ein Beweis vorhanden ist. Haben Sie es mit einem seriösen Händler oder Restaurator zu tun, wird dieser keine Probleme haben, Ihnen eine Garantie und Fotos bzw. Unterlagen über die gemachten Arbeiten vorzulegen

Text: H.B.P.

Quellen: persönliche Fachbiliothek Verfasser