Mikolaj Potocki Teil II


 

 

Break von Mikolaj Potocki im vier-Pferdegespann während des
Hippique-Wettbewerbs in Paris 1909, La France Hippique,1909.
 

 

Der glücklichen Fügung des Schicksals ist es zu verdanken, dass viele Gegenstände ,die zu deren Ausstattung gehörten , bis heute in Polen erhalten geblieben sind. Darunter drei ,von Mikolaj Potockis Kutschen: eine Kalèche und zwei Breaks, Pferdegeschirre und Zubehöre.

 

.

Calèche der Firma Mühlbacher,Sammlung des Schloss-Museum in Lancut

 

Mikolaj Potocki hat zum Generalerben den Majoratsherrn Alfred Potocki aus Lancut bestimmt.Lancuter Gespanne der Familie Potocki waren immer berühmt durch ihre Anzahl, Angemessenheit, Eleganz und Pracht, was zur Lebenszeit des Vaters von Alfred, Roman Potocki, an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert zur Perfektion gebracht worden ist. Der Graf Alfred Potocki besaß in seiner Lancuter Residenz eine riesengroße Wagenremise, drei
Stallmeistereien und wertvolle Ställe. Von allen geerbten Kutschen hat er für Lancut nur drei ausgewählt, übrigens solche, die er bisher nicht besaß. Das waren zwei Gentlemans-breaks: ein schwarzer Sportbreak der Firma Labourdette und ein schwarz-gelber Spazierbreak der Firma Kellner und eine Kalèche der Firma Mühlbacher. Er hat für diese Breaks auch Pferdegeschirr und Zubehöre wie z.B. Signaltrompeten, Anzüge für die Bediensteten an den Gespannen und passende Pferde angeschafft. Zu den Stallungen wurden ebenfalls Kokosmatten für die Boxen und auch die Lampen, die die Pariser Pferdest%u0101lle von Mikolaj Potocki beleuchteten, gebracht. InLancut wurden sie an den Fassaden des Stalls , der Wagenremise und in der Zughalle wie auch an der Hauptfassade des Schlosses und im Innenhof aufgehängt.
 

 

Die Fassade des Schlosspferdestalls in Lancutdas Hauptportal mit Lampen aus Pariser Pferdeställe.

 

 

Break der Firma Labourdette, Sammlung des Schloss-Museums in Lancut.

 


Break der Firma Kellner, Sammlung des Schloss-Museums in Lancut

 


Signaltrompete der Firma E. Perinet, Paris mit dem Futteral, benutzt im Gespann von N. Potocki und A. Potocki, Sammlung des Schloss-Museums in Lancut

 

Nach Lancut ist auch die Ausstattung des Pariser Pferdestalls von Mikolaj Potocki gekommen, insbesondere Teile der Ausstattung des Raumes für die Pferdegeschirre: eine Sesselgarnitur im Stil Neoregency, Stühle und Hocker, Peitschenhaken, die englischen Grafiken mit Jagdszenen par force, die Skulptur des Pferdes von G.de Ruielle und auch der Rennschlitten - das Andenken nach MariaLeszczyska. Alle diese Gegenstände sind in
Raum für das Galageschirr platziert worden. Hier wurden auch die Pferdegeschirre aus dem Besitz von Mikolaj aufgehängt. Unter ihnen befand sich auch das Zweispänner – Kummetgeschirr der Firma E. Hermès - heute ist es das einzige Exemplar dieser Firma in den polnischen Museumssammlungen. Das Mehrspännergeschirr poste a la francaise wurde im Raum für Galageschirre in der Kutschenremise ausgestellt, und das Vierspännergeschirr zum Gespann à la d`Aumont im sogenannten II. Raum für Galageschirre in den Ställen plaziert. Von den Lancuter Geschirren unterschieden sich die Pferdegeschirre Mikolaj Potockis durch die Beschläge – die aus vergoldetem Metall waren.
 

 

Pferdegeschirr  von Mikolaj Potocki im Pferdegeschirrraum in Lancuter Wagenremise. Sammlung des Schloss-Museums in Lancut.

 


Obwohl das Wappen von Mikolaj und Alfred Potocki, die silberne Pilawa war, bestimmte Mikolaj , dass die Beschläge bei seinen Pferdegeschirren golden zu sein hatten. Die Gespanne des Mikolaj Potocki wurden vom Lancuter Majoratsherrn besonders bevorzugt. Breaks hat er ungewöhnlich gerne kutschiert. Er hat darüber in seinen Tagebüchern geschrieben, wo er erklärte, dass die Passion fürs Kutschieren ihn seinem Onkel nahe gebracht hat. Alfred Potocki war entfernt mit Mikolaj Potocki verwandt und es gab sehr viele Kontroversen, welche gerade die Wahl des Majoratsherrn von Lancut zum Erben nach ihm betrafen; um so mehr, dass Mikolaj nahe, noch lebende Cousinen hatte. Ohne in diese, heute schon historische Polemik einzutreten, die außerhalb des Themas des vorliegenden Artikels liegt, ist zu betonen, dass wahrscheinlich niemand und nirgendwo anders diese Kutschenpassion Mikolaj Potockis mit solcher Andacht in der Zwischenkriegszeit 1918-1939 in Polen hätte pflegen können.
Als im Jahre 1923 nach Lancut die Pariser Gespanne gebracht worden sind, wurde bei der ersten sich bietenden Gelegenheit wurde die vornehme Kalèche àAumont benutzt. Die Gelegenheit ergab sich im Juni 1923 beim Besuch des rumänischen Königs Ferdinand und der Königin Maria. Um die Gäste vom Bahnhof abzuholen, kutschierte der Majoratsherr das Gespann in Begleitung seiner Mutter Elisabeth aus der Fürstenfamilie Radziwil . Zum zweiten Mal hat man dieses Gespann zur Fahrt der ehrenwürdigen Gäste zwischen der Eisenbahn und dem Schloss im Jahre 1937 benutzt, als der britische Herzog und die Herzogin von Kent zu Besuch nach Lancut kamen. Zu Spazierfahrten durch den Park hat man den schwarz-gelben Break von Mikolaj Potocki als Vierspänner verwendet. Die Breaks hat der Majoratsherr selbst kutschiert. Als er zum ersten Mal 1923 den Sechsspanner des Onkels Mikolaj kutschierte, zum ersten Mal überhaupt sechs Pferde, hat er das mit Freude in seinem Tagebuch notiert. Nach dem Vorbild von Miko%u0142aj haben ihm auf der hinteren Sitzbank zwei Lakeien mit Signaltrompeten – früher hat man solche in Lancut nicht benutzt, begleitet. Pariser Breaks hat man sowohl zu Spazierfahrten als auch bei Jagden für Fahrten zur Jagd verwendet. Noch während des II. Kriegs kutschierte Alfred Potocki den Pariser Break von Mikolaj Potocki , vor den er vier seiner Hakney angespannt hatte.
 

 

Die große Waren-Remise im Schoss Lancut

 

Kellners Break geführt von Alfred Potocki in Lancut in 1937 Swiatowid, 1937 Nr.32

 

Alfred Potocki fährt  den Pariser Break mit sechs-Pferden, in den dreißiger Jahren des 20.sten Jahrhunderts (Foto aus der Sammlung J. Przewlocki)

 

 

Die Lancuter Kutschen stehen auch noch wohlbehalten und nicht zerstört, erhalten , wie zu Lebenszeiten der Eigentümer in der riesengroßen Wagenremise und bilden eine der wertvollsten Pferdekutschensammlungen in aller Welt. Das ist eine in situ in einer Magnatenresidenz erhaltene Wagenremise mit den Kutchen , die hier auch seinerzeit benutzt wurden. Sie befinden sich auf den gleichen Plätzen , ausgezeichnet erhalten, manche seit hundert Jahren in dem originalen Zustand. Alle, und es gibt hier 55, sind bei den renommiertesten europäischen Kutschenherstellern, wie den österreichischen: Marius, Lohner, Schustala oder Nesselsdorfer-Wagenbau, den französischen: Rotschild, Kellner, Labourdette, Binder, Mühlbacher gekauft worden.Unter ihnen stehen die Pariser Wagen von Mikolaj Potocki und im Galageschirrrraum befinden sich unter Pferdegeschirr und Zugzubehör auch Pferdegeschirre , die im Jahre 1923 aus dem Stall an Av. Friedland in Paris hierhergebracht worden sind, darunter ein Mehrspänneregeschirr poste à la francaise, ein Vierspännergeschirr zu Kalèche à la d´ Aumont, ein Zweispännergeschirr der Firma Duprey und ein Zweispännergeschirr signiert von E. Hermes.

 

Museum Schloss Lancut

http://www.zamek-lancut.pl/de/

 

Für die Hilfe beim Komplettieren des Illustrationsmaterials bedanke ich mich bei den Herren: Mario Broekhuis, Andrzej Grzybowski und Janusz Przewlocki.

 

 

Text: Aldona Cholewianka- Kruszynska Übersetzung:Barbara Magdon , H.B.P.



 

 

Break von Mikolaj Potocki im vier-Pferdegespann während des
Hippique-Wettbewerbs in Paris 1909, La France Hippique,1909.
 

 

Der glücklichen Fügung des Schicksals ist es zu verdanken, dass viele Gegenstände ,die zu deren Ausstattung gehörten , bis heute in Polen erhalten geblieben sind. Darunter drei ,von Mikolaj Potockis Kutschen: eine Kalèche und zwei Breaks, Pferdegeschirre und Zubehöre.

 

.

Calèche der Firma Mühlbacher,Sammlung des Schloss-Museum in Lancut

 

Mikolaj Potocki hat zum Generalerben den Majoratsherrn Alfred Potocki aus Lancut bestimmt.Lancuter Gespanne der Familie Potocki waren immer berühmt durch ihre Anzahl, Angemessenheit, Eleganz und Pracht, was zur Lebenszeit des Vaters von Alfred, Roman Potocki, an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert zur Perfektion gebracht worden ist. Der Graf Alfred Potocki besaß in seiner Lancuter Residenz eine riesengroße Wagenremise, drei
Stallmeistereien und wertvolle Ställe. Von allen geerbten Kutschen hat er für Lancut nur drei ausgewählt, übrigens solche, die er bisher nicht besaß. Das waren zwei Gentlemans-breaks: ein schwarzer Sportbreak der Firma Labourdette und ein schwarz-gelber Spazierbreak der Firma Kellner und eine Kalèche der Firma Mühlbacher. Er hat für diese Breaks auch Pferdegeschirr und Zubehöre wie z.B. Signaltrompeten, Anzüge für die Bediensteten an den Gespannen und passende Pferde angeschafft. Zu den Stallungen wurden ebenfalls Kokosmatten für die Boxen und auch die Lampen, die die Pariser Pferdest%u0101lle von Mikolaj Potocki beleuchteten, gebracht. InLancut wurden sie an den Fassaden des Stalls , der Wagenremise und in der Zughalle wie auch an der Hauptfassade des Schlosses und im Innenhof aufgehängt.
 

 

Die Fassade des Schlosspferdestalls in Lancutdas Hauptportal mit Lampen aus Pariser Pferdeställe.

 

 

Break der Firma Labourdette, Sammlung des Schloss-Museums in Lancut.

 


Break der Firma Kellner, Sammlung des Schloss-Museums in Lancut

 


Signaltrompete der Firma E. Perinet, Paris mit dem Futteral, benutzt im Gespann von N. Potocki und A. Potocki, Sammlung des Schloss-Museums in Lancut

 

Nach Lancut ist auch die Ausstattung des Pariser Pferdestalls von Mikolaj Potocki gekommen, insbesondere Teile der Ausstattung des Raumes für die Pferdegeschirre: eine Sesselgarnitur im Stil Neoregency, Stühle und Hocker, Peitschenhaken, die englischen Grafiken mit Jagdszenen par force, die Skulptur des Pferdes von G.de Ruielle und auch der Rennschlitten - das Andenken nach MariaLeszczyska. Alle diese Gegenstände sind in
Raum für das Galageschirr platziert worden. Hier wurden auch die Pferdegeschirre aus dem Besitz von Mikolaj aufgehängt. Unter ihnen befand sich auch das Zweispänner – Kummetgeschirr der Firma E. Hermès - heute ist es das einzige Exemplar dieser Firma in den polnischen Museumssammlungen. Das Mehrspännergeschirr poste a la francaise wurde im Raum für Galageschirre in der Kutschenremise ausgestellt, und das Vierspännergeschirr zum Gespann à la d`Aumont im sogenannten II. Raum für Galageschirre in den Ställen plaziert. Von den Lancuter Geschirren unterschieden sich die Pferdegeschirre Mikolaj Potockis durch die Beschläge – die aus vergoldetem Metall waren.
 

 

Pferdegeschirr  von Mikolaj Potocki im Pferdegeschirrraum in Lancuter Wagenremise. Sammlung des Schloss-Museums in Lancut.

 


Obwohl das Wappen von Mikolaj und Alfred Potocki, die silberne Pilawa war, bestimmte Mikolaj , dass die Beschläge bei seinen Pferdegeschirren golden zu sein hatten. Die Gespanne des Mikolaj Potocki wurden vom Lancuter Majoratsherrn besonders bevorzugt. Breaks hat er ungewöhnlich gerne kutschiert. Er hat darüber in seinen Tagebüchern geschrieben, wo er erklärte, dass die Passion fürs Kutschieren ihn seinem Onkel nahe gebracht hat. Alfred Potocki war entfernt mit Mikolaj Potocki verwandt und es gab sehr viele Kontroversen, welche gerade die Wahl des Majoratsherrn von Lancut zum Erben nach ihm betrafen; um so mehr, dass Mikolaj nahe, noch lebende Cousinen hatte. Ohne in diese, heute schon historische Polemik einzutreten, die außerhalb des Themas des vorliegenden Artikels liegt, ist zu betonen, dass wahrscheinlich niemand und nirgendwo anders diese Kutschenpassion Mikolaj Potockis mit solcher Andacht in der Zwischenkriegszeit 1918-1939 in Polen hätte pflegen können.
Als im Jahre 1923 nach Lancut die Pariser Gespanne gebracht worden sind, wurde bei der ersten sich bietenden Gelegenheit wurde die vornehme Kalèche àAumont benutzt. Die Gelegenheit ergab sich im Juni 1923 beim Besuch des rumänischen Königs Ferdinand und der Königin Maria. Um die Gäste vom Bahnhof abzuholen, kutschierte der Majoratsherr das Gespann in Begleitung seiner Mutter Elisabeth aus der Fürstenfamilie Radziwil . Zum zweiten Mal hat man dieses Gespann zur Fahrt der ehrenwürdigen Gäste zwischen der Eisenbahn und dem Schloss im Jahre 1937 benutzt, als der britische Herzog und die Herzogin von Kent zu Besuch nach Lancut kamen. Zu Spazierfahrten durch den Park hat man den schwarz-gelben Break von Mikolaj Potocki als Vierspänner verwendet. Die Breaks hat der Majoratsherr selbst kutschiert. Als er zum ersten Mal 1923 den Sechsspanner des Onkels Mikolaj kutschierte, zum ersten Mal überhaupt sechs Pferde, hat er das mit Freude in seinem Tagebuch notiert. Nach dem Vorbild von Miko%u0142aj haben ihm auf der hinteren Sitzbank zwei Lakeien mit Signaltrompeten – früher hat man solche in Lancut nicht benutzt, begleitet. Pariser Breaks hat man sowohl zu Spazierfahrten als auch bei Jagden für Fahrten zur Jagd verwendet. Noch während des II. Kriegs kutschierte Alfred Potocki den Pariser Break von Mikolaj Potocki , vor den er vier seiner Hakney angespannt hatte.
 

 

Die große Waren-Remise im Schoss Lancut

 

Kellners Break geführt von Alfred Potocki in Lancut in 1937 Swiatowid, 1937 Nr.32

 

Alfred Potocki fährt  den Pariser Break mit sechs-Pferden, in den dreißiger Jahren des 20.sten Jahrhunderts (Foto aus der Sammlung J. Przewlocki)

 

 

Die Lancuter Kutschen stehen auch noch wohlbehalten und nicht zerstört, erhalten , wie zu Lebenszeiten der Eigentümer in der riesengroßen Wagenremise und bilden eine der wertvollsten Pferdekutschensammlungen in aller Welt. Das ist eine in situ in einer Magnatenresidenz erhaltene Wagenremise mit den Kutchen , die hier auch seinerzeit benutzt wurden. Sie befinden sich auf den gleichen Plätzen , ausgezeichnet erhalten, manche seit hundert Jahren in dem originalen Zustand. Alle, und es gibt hier 55, sind bei den renommiertesten europäischen Kutschenherstellern, wie den österreichischen: Marius, Lohner, Schustala oder Nesselsdorfer-Wagenbau, den französischen: Rotschild, Kellner, Labourdette, Binder, Mühlbacher gekauft worden.Unter ihnen stehen die Pariser Wagen von Mikolaj Potocki und im Galageschirrrraum befinden sich unter Pferdegeschirr und Zugzubehör auch Pferdegeschirre , die im Jahre 1923 aus dem Stall an Av. Friedland in Paris hierhergebracht worden sind, darunter ein Mehrspänneregeschirr poste à la francaise, ein Vierspännergeschirr zu Kalèche à la d´ Aumont, ein Zweispännergeschirr der Firma Duprey und ein Zweispännergeschirr signiert von E. Hermes.

 

Museum Schloss Lancut

http://www.zamek-lancut.pl/de/

 

Für die Hilfe beim Komplettieren des Illustrationsmaterials bedanke ich mich bei den Herren: Mario Broekhuis, Andrzej Grzybowski und Janusz Przewlocki.

 

 

Text: Aldona Cholewianka- Kruszynska Übersetzung:Barbara Magdon , H.B.P.