Benno von Achenbach - Englische - Anspannung 1911 Teil 6


 

 

 

 

 

 

Im ersten Teil dieser Serie habe ich ja schon geschrieben, dass Herr Achenbach ,scheinbar kein Freund der französischen Mode und des Wagenbau war, im Gegenteil ,wahrscheinlich würde man heute sagen ; er war ein Lobbyist verschiedener Wagenbauer  besonders von Holland & Holland London. ( man muss hier zur Erklärung aus heutigem Wissen zufügen ; der gesamte europäische Wagenbau orientierte sich seit der Mitte des 19.Jahrhunderts an Frankreich – Deutschland hinkte zu dieser Zeit im Fahrsport und in der Verbreitung der Automobile den anderen Nationen sehr hinterher.) Zum Zeitpunkt dieser Aussage von Achenbach ,waren einige der aufgeführten Bilder aus Frankreich schon 5 Jahre alt . Dazu nur Mode-Vorschläge und ein händeringender Versuch der verbliebenden Kutschen-Hersteller in Frankreich ihre Produkte noch zu verkaufen. Die meisten Luxus-Hersteller in Frankreich hatten zum Gegensatz zu ihren Kollegen in Deutschland, ihre Kutschenproduktion um 1911 schon eingestellt.) Benno von Achenbach war ein außergewöhnlich begnadeter Fahrer aber er wollte zu einem Zeitpunkt ,wo das Fahren mit Pferden überall auf der Welt sehr rapide zurück ging ,seine Leidenschaft , sein Können und seine konservative Einstellung vor der allgemeinen Endwicklung stellen.  Zur Fahrausbildung hat  Herr Achenbach mit seinem Wissen besonders in Deutschland zu einer Verbesserung geführt, zu einer besseren Endwicklung des kulturellen Verständnisses der Kutschen und der Etikette leider nicht.

 

 

 

 

 



Originaltext Achenbach

Man hört oft von Leuten, die sich für den Fahrsport interessieren aber nicht genau Bescheid wissen, der Mailphaeton wäre doch wohl der einzig wirklich »korrekte „Selbstfahrer. Würden das Alle glauben, so kämen damit viele schreckliche Phantasie-Wagen aus der Welt, andererseits würden die Gespanne sehr über einen Kamm geschoren wirken. Es sei daher ausdrücklich hervorgehoben, dass die im letzten Artikel beschriebenen und abgebildeten Wagentypen durchaus tadellos sein können, dass sogar der Mailphaeton für kleine Pferde (z. B. Cobs) ebenso wenig passt, wie ein Spider zu Pferden von 1,70 (engl. 15,3).

 Die Idee kurz anzuspannen,d. h. die Pferde dicht am Wagen, wird seit einigen Jahren, besonders von Leuten, die pariserisch anspannen, übertrieben : ohne Sinn. Das ist ein Hinausschießen übers. Ziel, infolge Nichtverstehens des Praktischen ,Reellen, es ist ein modern sein, chic-sein wollen.

Zweifellos ist der Mailphaeton ein kostbarer Wagen;  er stellt etwas vor, wenn er gut bespannt und gefahren-wird, ebenso schrecklich anzusehen ist er aber auch: schlecht gehalten, mit zwei schmalen, minderwertigen Tieren davor. Mailphaeton-Pferde sollten Blut haben, stark und schön sein und sich gut tragen;  mit Knochen wie Coachstangenpferde. Daher ist es auch immer üblich gewesen, am Mailphaeton das Drag - Stangenpferd - Geschirr zu gebrauchen (erkennbar an Ringen auf den Kopfstücken und den Mittelschlüsseln auf den Aufsatzhaken) oder ein diesem möglichst Ähnliches; also kräftige Kummete, nichts übertrieben, starke Stränge, Kettenaufhalter .Fährt man wegen der Berge Hinter Geschirr, so sei es wie das von Mr. Burroughs, also ohne Strangträger und nur mit einem Riemen gehalten, der sich nicht gabelt.

 

 

 

 

 

 

K r e u z r i e m e n und Kammdeckelunterlagen wie der Amerikaner Underhill in seinem schönen Buche es darstellt, ist zwar fein-Amerika, aber fehlerhaft. Der Wagen ist dieselbe Sache für zweispännig, was die Coach für vierspännig, ein Sportwagen , kein Halbgalagefährt. Hier wären — das wird kein angehender Kenner bezweifeln ,diese Barouche- Zutaten völlig unangebracht, wie seidene Stirnbänder mit großen Rosetten und Dienerschaft mit weißen Handschuhen

 

 

 

 

 

 

 

Die Ketten sollen ovale Glieder, an einer Seite einen Karabiner, auf größeren Touren allenfalls einen Roadcoach-Haken haben. Schellchen oder überhängende klappernde Glieder an den Ketten sind unangebracht, die Karabiner sollen in die Kette ein geschmiedet sein, nicht gehängt: also kein Doppelhaken. Abb. B, C, D, so dass  die Möglichkeit sich zu verletzen, für Mann und Pferd aufhört.

 

 

 

 

 

 

Man muss die Kette verlängern können, wodurch .sie dann nicht ganz doppelt liegt, sie darf also nicht allzu schwach sein, damit sie nicht platzt, wenn ein Pferd fällt; deshalb auch lose Anspannung. Ketten in Kinnkettenform, die ausgedreht werden müssen und überschwere Roadcoachketten sind fehlerhaft, letztere mit enormen Haken und dicken Gummiringen sind eine Pariser Übertreibung. Abb. E.

 

 

 

 

 

 

Die Ketten werden (vor dem Anspannen) an der Stange befestigt, indem man sie umgekehrt einzieht wie Aufhalter, also den Haken von hinten nach vorne, Abb. F, sodass der Ring auf dem Brillenring nachher nach außen zu liegen kommt.

 

 

 

 

 

 

Den Haken befestigt man von oben nach unten, damit ein Pferd, das auf ihn stößt, sich nicht am Maule verletzen kann. Am besten und solidesten ist die Befestigung, wenn eine leichte Kette doppelt liegt, es muss dann alles genau verpasst sein. Abb. G.

 

 

 

Das Stangenpferdgeschirr soll niemals abschraubbare Mittelschlüssel haben, die beim Zweispännig Fahren durch Knöpfe ersetzt werden. Abb. H. Durch öfters Schrauben werden die Gewinde taub und beim Vierspännig Fahren baumelt dann der Mittelschlüssel an der Vorderleine. Der Knopf ist eine dumme Vorspiegelung, die keinen Kenner täuschen kann, dass er ein Stangenpferdgeschirr vor sich hat. Man kann ungestört und ungestraft mit dem Mittelschlüssel fahren man schraubt ja auch den Aufsatzhaken nicht ab, trotzdem man ihn vielleicht nie braucht. Wem das aber nicht gefällt, der kann (sollte er nicht so viele Geschirre halten wollen) das Vordergeschirr nehmen, Aufhalteringe einschnallen lassen und die Vorderstränge gegen die Hinterstränge austauschen. Besser und praktischer ist das Stangenpferdgeschirr: Die Hinterstränge sind oft für die Vorderstrangschnalle zu breit, die Aufhalteringe oft aus- und einzuschnallen ist lästig; wenn's mal eilig ist, kann man die Vorderkammdeckel im Stangenpferd-Geschirr verwenden. Die Hinterleinen können zur Not auch gebraucht werden, sie sind dann, falls man die Stangenpferde nimmt, schon richtig geschnallt.

 

 

 

 

 

 

 

Wegen der breiten Sprengwage passen die Hinterstränge sehr gut, sind doch die inneren 1/2 Loch kürzer als die äußeren, um das Verwechseln unmöglich zu machen, sei der innere Strang vorne stumpf, er ist dann sofort — wenn verwechselt — zu erkennen. Abb. J.

 

 

Man sollte einen Mailphaeton nicht kleiner bauen lassen, als für Pferde von 1,67 oder 1,68. Für kleinere passen Demi Mail und Stanhope, für kleine Pferde der Spider am besten. Bei den zwei letztgenannten Typen soll man kein halbes Coach Geschirr verwenden; ganz besonders nicht, wenn man keine Coach hat und fährt. (Vorspiegelung.) Das Geschirr wäre für Stanhope und Spider zu schwer.

Um 1900 sah man öfter braune Geschirre zu Selbstfahrern; die Mode ist ganz abgekommen. Die Gelbledernen Geschirre sind immer unpraktisch und selten schön. Unpraktisch sind sie, weil sie ein Jahr gebraucht und sehr sorgsam geputzt werden müssen um nicht nach dem Zirkus auszusehen. Sind sie dann wirklich schön braun-blank, so haben die Kummete von den Zügen und Bügeln Metallflecke, desgleichen die Stränge an den Schnallöchern, wenn man sie einmal verschnallen will. Reißt ein Riemen oder wird er morsch und durch einen neuen ersetzt, so bekommt dieser, auch beigefärbt, erst nach Monaten den richtigen Glanz und Ton. Bei schwarzen Geschirren ist das umgekehrt: werden die Lacklederteile erneuert und schlechte Strippen oder Stränge ersetzt, so ist das ganze Geschirr wieder wie neu. Metallflecke auf dem schwarzen Leder kann man abwaschen, das Leder schwärzen und wichsen.

Schwarzes, modernes Geschirr lässt sich, wenn richtig angefertigt, ohne dass Nörgler die Nase darüber rümpfen können, fast für jeden Anspann gebrauchen. Braunes Geschirr verteuert den Betrieb .(wie allerlei Arten Zylinder), an Coupe, Victoria usw. wäre es so wenig angebracht, wie gelbe Stiefel zum Gehrock oder Zylinder zum Covercoat. An schwarzen Geschirren sollen die Scheuklappen, das Kummetkissen und - die Aufsatzzügel immer, auch innen von schwarzem Leder sein.

 Große Kastenschlaufen gehören zu Geschirren, vom Kutscher zu fahren, diese Schlaufen sollten aber nicht an Kopfstück und Schweifriemen sein, weil sie steif sind und sich der Körperform schlecht anlegen, daher scheuern und drücken. Der Einwand, dass man entweder nur große oder nur kleine Schlaufen am Geschirr haben müsse, ist unzutreffend, da Bauchgurt und Schlaggurt aus dem erwähnten Grund immer kleine Schlaufen haben. Diese, an allen Geschirren, ist das praktischste, denn man kann sie zu allen Wagen benutzen.

 

Deichselhaken (ausgenommen wirkliche Land-Anspannung besonders bei Naturholzwagen) sollen immer stahlpoliert sein, desgleichen die Ketten, Aufhalte- und Langringe (auch Schlußringe oder Trompeten genannt) aller Selbstfahrer englischen Stils. Dazu gehören dann Stahlenden der Kummetbügel und Züge. Sind diese Teile plattiert, so reibt sich die Plattierung sehr bald ab, ja sie blättert ab, sodass das Geschirr schlecht gehalten erscheint. Viele Engländer behaupten, das wäre das » Allerfeinste «, dann müsse man es eben neu plattieren lassen.

 

 Nach der Wiedergabe der besten Phaeton-Modelle, die es gibt, muss ich heute einige Gegenbeispiele bringen, ich bitte sie mit den guten Modellen meiner vorherigen Artikel zu vergleichen.

 

 

 

 

 

 

 Abb. I ist » Phaeton de Dames « betitelt, einspännig gedacht. Der Sitz ist zu schwer und das Fundament zu schwach; was macht man, wenn ein Gewitter kommt? Wo bleibt die Dame dann mit ihrem Hut? Wozu die Lehne am Dienersitz? Sind vor den Hinterrädern Skier oder Kotflügel? Die Laterne scheint zur Beleuchtung nach hinten eingerichtet zu sein!

 

 

 

 

 

 

Ein noch köstlicheres Werkel ist Abb. 2. Spider benannt, sein Anblick — der Wagen feuerrot gedacht — ist so entsetzlich, dass man dem Erfinder Temperatur und Puls nicht messen möchte.

 

 

 

 

 

 

 

Abb. 3 könnte man Iwnwseb nach dem Sieger des Kölner Frühjahrs-Handicaps nennen. Ist das dicke Fußbrett massiv oder ein Geheimfach? die Laterne im vollen Ernst so gedacht?
 Ist, darunter ein Hundekasten oder sind die Blenden nur vorgespiegelt?

 

 

 

 

 

 

Abb. 4 ist so steil in den Linien, dass das Spritzbrett nach hinten, die Sitze nach vorne zu fallen scheinen, der Wagen ist hellblau ausgeschlagen, Sitze und Untergestell rot! — die Verbindung zwischen Vorder- und Hinterwagen zu  wespenartig.

 

 

 

 

 

 

Was an Erfindungskraft hier in eckig verschossen, das ist in Abb. 5 aus dem Zirkel gezaubert, das Vordergestell scheint durch kräftiges Ziehen der Pferde einen halben Meter nach vorne gerissen worden zu sein, der Diener hat keinen Tritt um h i n t e n auf und abzusteigen.

 

 

 

 

 

 

Die Originalgraphik aus dem Guide du Carrossier zeigt ,dass die Wagenbauer in Frankreich, den zu diesem Zeitpunkt modernen Stil des Automobils übernommen hatten.
Herr Achenbach versuchte mit seiner Sicht an alten Mode-Stilen festzuhalten.

 

 

 

 

 

 

Abb. 6 sind zwei Klubsessel auf Gummi, man weiß nicht, wer es besser hat, Herr oder Groom, gehen die Pferde stramm heran, so kann man hinten besser ruhen, regnet es. so werden alle gleich nass.

 

 

 

 

 

 

 Ist Nr. 7 ein Selbstfahrer oder nicht? Welcher Stil? Auf der Abbildung ist das Spritzleder am Fußbrett helles Naturholz , der Wagenkasten oliv , violett , abgesetzt , die Räder  violett (das ist wirklich wahr)
(Break 1207 du Guide du Carrossier Nr. 316).

 

 

 

 

 

 

Abb. 8 Sitzwannen-Stanhope, einspännig zu fahren, wie neckisch die Laternenstütze hinten aus dem Kasten kommt, um die Wannentafel nicht zu verderben. ‘Der geduldige Leser, der die Passion hatte, mir bis hierher zu folgen, wird sicher an den Abb. 9 und 10 seine Freude haben. 

 

 

 

 

 

 

Abb. 9 ein Spider-Oberbau fälschlich auf einem Mailphaetongestell gelandet, das Ganze ist wirklich ein unglaublisches Mixtum.

 

 

 

 

 

 

Abb. 10 ist ein Mailphaeton aus der Carrosserie francaise; eine so unsinnige Übertreibung richtet sich selbst, ich stelle ihr den Original-Mailphaeton von Holland & Holland in London, der ersten Firma für diese Wagen gegenüber. Abb. 11.

 

 

 

 

 

 

hier ein extremes Beispiel für seinen Lobbyismus ,das nächste Bild zeigt einen Mail Phaeton von Henry Binder Paris ,der auf der Weltausstellung mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurde und der dem Phaeton von Holland & Holland in nichts nachsteht

 

 

 

 

 

V i e r s p ä n n e r .

Der eigentliche Wagen zum Vierspännig - fahren in englischer Anspannung ist die Coach. Sie ist von allen unparteiischen Kennern des Fahrsports als der schönste Wagen anerkannt. Wer die Coach nicht wirklich  genau kennt, versteht sie nicht und kann sie nicht  verstehen und würdigen . Ich will nur erwähnen, dass man auf ihr außerordentlich sicher fährt, da sie durch ihr solides Untergestell, trotz der Höhe und hohen Belastung auf den Außenplätzen , sehr sicher läuft. Sie dreht so wenig durch, dass die Last immer über vier weit auseinander liegenden Punkten ruht, was bei durchdrehenden Wagen, in kurzen Wendungen (wo die Deichselstange rechtwinkelig zum Hinterwagen steht), nicht der Fall ist. Wer in einer Droschke oder einem stark gebrauchten Landauer Kehrtwendungen auf der Stelle hat aussitzen müssen, der kennt das Gefühl: »jetzt kippt die Karre«. In diesem Fall sind nur drei Unterstützungspunkte vorhanden. Es gibt heutzutage zwei Sorten Coaches, die eine, die » Road - Coach « oder » Public - Coach « ist, seit das Coaching in Baden-Baden begraben ist , bei uns nur noch in Köln vertreten. Der Kölner Rennverein lässt zwei eigene Coaches, »Saphir« und »Köln« für die Vereinsmitglieder und deren Gäste zu den Rennen laufen. Herren fahren sie, die Plätze werden zu Spottpreisen an die Mitglieder und deren Gäste verkauft. In England hört man wohl sagen: »Gut fährt nur der viel für Geld gefahren hat« soll heißen: der viel Roadcoach gefahren hat, dieses soll wiederum bedeuten, wer unter allen Umständen in der Laue ist. zu einer bestimmten Zeit an dem Orte des Pferdewechsels (auf gut deutsch Relais) oder der Endstation mit möglichst frischen Pferden einzutreffen. Wer nur zum Vergnügen fährt, kann sich das Tempo wählen. Schritt fahren, halten, schärfer schnallen usw. wenn die Pferde pullen. Wer auf der Road fährt, muss unter den widrigsten Umständen genau sein Tempo kennen und halten, wenn er als zuverlässiger, guter Fahrer gelten will. Die Pferde müssen alle gleich arbeiten, noch besser: ihrer Leistungsfähigkeit entsprechend, dabei so wenig erhitzt werden wie möglich  Das ist das amüsanteste Fahren was es gibt. man kommt heute außer in Köln und in Paris  bei Howlett mit dem »Magnet« nach Versailles, nur noch in England dazu. 

 

 

 

 

 

 

 

Um die Pferde gleich frisch an's Ziel zu bringen, genügt nicht, dass sie egal arbeiten, denn es sind oft 5jährige und 10jährige [Pferde im Zuge. Die alten, harten Pferde in voller Kondition müssen selbstredend mehr arbeiten als die grünen, auch ist manchmal ein ganz junges dabei, dass dann geschickt »mitgenommen« werden muss, um nicht erschlagen anzukommen. Die Roadcoach hat — bis auf die letzte Bank — gleiche Sitze wie der Drag (Parkcoach), nur die letzte Bank ist ganz anders. Auf der Roadcoach werden die Plätze verkauft, möglichst viele.  Deshalb ist der letzte Sitz eine große, unten geschlossene Bank mit vier Plätzen auf Holzstützen.

 Die Public-Coach ist in auffallenden Farben gehalten.um weithin erkennbar zu sein, die Namen der Anfangs-, Mittel- und: Endstationen stehen in großen Lettern darauf,


der »Guard« bläst stehend eine Weise, um die Straße frei zu machen.

Der Kutscher beim Drag soll das nur ausnahmsweise,
und wenn es wirklich nötig ist, oder wenn man z. B. Gäste abholen will, denen es Freude macht, die Coach ankommen zu sehen.

 

Der Guard der Roadcoach bläst stehend ,
 

 ein Kutscher des Drag oder char a banc stets sitzend!
 

Der erste Kutscher sitzt beim Viererzuge rechts, der Groom links. Hält die Coach, so springen beide Leute ab, der Kutscher steht zum rechten Stangen-pferde, der Groom links an den Pferden vorbei vor die Vorderpferde. Muss er ein unruhiges Pferd halten, so geschieht das am Backenstück, nie am Zügel, er würde die Vorderleine dadurch nach vorne ziehen, wodurch der Fahrer beim Losfahren etwa 30 cm zu lange Vorderleinen hätte. Gibt der Fahrer ein Zeichen mit dem Kopfe oder sagt: »Los« oder »gut«, so müssen Kutscher und Groom an den Hut fassen wie bei jedem andern Befehle , den sie bekommen, zum Zeichen, dass sie verstanden haben. Fährt der Herr eher los, so kann er einen Mann überfahren; besonders, wenn ein ungezogenes Pferd, z. B. das linke Stangenpferd, ins Geschirr springt, kann dadurch das rechte Pferd den ersten Kutscher umwerfen.

Der Kutscher am Kopfe des rechten Stangenpferdes hat darauf zu achten das die rechte Vorderleine weder unter dem Ortscheit, noch beim Losfahren , sich unter den Kandaren Balken oder das rechte Leinenauge des Stangenpferdes setzt. Der Groom geht an der linken Seite vorbei, achtet dort auf ebendasselbe und steigt mit dem ersten Kutscher gleichzeitig ruhig und ordnungsmäßig hinten auf.

 

 

Text : H.B.Paggen

Quelle : Sankt Georg 1911. Sammlungn Verfasser