Der Entwicklungsprozess eines außergewöhnlichen Zweirad-Wagens


In der Sammlung Silk & Sons London befinden sich einige Zeichnungen und
Unterlagen zu einem aus unserer heutigen Sicht phantastischen Wagen.

 

 

Die original Vorlagenzeichnung für den Katalog vom William Silk

 



 

Der Auftrag kam von Sir Jamsetjee Jejeebhoy einem sehr reichen indischen Händler,
 der als erster Inder von der englischen König Victoria 1842 zum Ritter
und 1857 zum Baronet geadelt wurde .
Er erteilte den Auftrag vor seinem Tode 1859

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es ist zum Verstehen der Geschichte des Wagenbaus sehr interessant den Werdegang eines Auftrages aus der Mitte des 19 Jahrhunderts nachzuverfolgen.
 

Der Besteller Jamsetjee Jejeebhoy wollte insgesamt 3  Zweiradwagen, einen für sich selbst und zwei für Familienmitglieder. Der Wagen für ihn sollte etwas sehr ausgefallenes extravagantes werden.

Wir besitzen einige dieser Vorschlagszeichnungen die nach Gesprächen mit dem Besteller immer wieder verändert wurden. Diese Entwicklung und die Fertigstellung dauerten wohl einige Jahre. Jamsetjee Jejeebhoy führt in seinem Wappen einen Pfau und er wünschte diesen an seinem Wagen in irgendeiner Form ,nach verschiedenen Vorschläge entschloss man sich dieses Element  nicht einfach als Gemälde oder Bronzeapplikation  , sondern als plastisches Element zu verwenden. .Die einzelne Zeichnungen zeigen den Weg zum letztlich gebauten Modell. Der Wagen wurde 1861 auf der Weltausstellung in London ausgestellt, sein Besteller war leider in der Zwischenzeit verstorben.

 

 

 

 

 

 

Die Pfauen selbst sind wirklich Kunstwerke. Nachdem die genaue Größe, Form und Proportionen genau festgelegt worden waren, wurde ein Mustervogel von einem Londoner Figurenschnitzer geschnitzt. Er fertigte ein Muster den sogenannten „Kapitän“, wie es von den Formenherstellern genannt wird. Nach dieser Vorlage wurden die  echten Vögel schließlich aus Kupferblech hergestellt .. Durch diese ungewöhnlichen Mittel (zumindest im Karosseriebau), sie aus Kupfer herzustellen, wurde eine große Festigkeit bei weniger Gewicht als in Holz erzielt, wobei jeder Vogel nur sechs Pfund wog. Um Schallgeräusche zu vermeiden, wurden sie mit Wolle gefüllt.

Alle Beschläge am Wagen waren  aus Silber

 

 

 

Der erste Vorschlag von Silk & Sons ausgeführt von William Silk

 

 

 

Die erste Entwurfszeichnung zum Pfauschweif

 

 

 

Die Weiterentwicklung Schritt 1

 

 

 

Die Weiterentwicklung Schritt 2

 

 

 

Die entgültige Ausführungszeichnung für die Werkstatt  vom William Silk mit ausführlicher Beschreibung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Beschreibung und Lithographie vom Wagen aus dem
The Carriage Builders and Harness Makers’ Art Journal vom Juli1862

 

 

 

 

Es ist schon beeindruckend mit welcher Finesse und Qualität der Wagen ausgeführt wurde.
Über dem Verbleib des Wagens ist leider nichts bekannt

 

 

Die entgültige Werkstatt Ausführungszeichnung  einer der Wagen für die Familienmitglieder 
 vom William Silk mit ausführlicher Beschreibung

 

 

Text : H.B.Paggen

Quelle : Sammlung Silk Verfasser