Der ´Ladies-Four-in-Hand´ Fahrverein


Ein Artikel von Morris Howlett von 1915

 

Die Damen ! Gott segne sie !



 

Coaching-Fans werden sich für die tollen Errungenschaften
der Damen des F.H.D.C. interessieren.
Um nicht hinter den Herren der Pferdewelt zurückzustehen
entschlossen sich diese tüchtigen jungen Damen
einen eigenen Coaching Club aufzuziehen
und 1902 haben sie dies hinbekommen.
Mrs Thomas Hastings wurde zur Präsidentin gewählt
und man müsste weit gehen um eine kompetentere Fahrerin zu finden.

Bei meinem letzten Besuch in Paris fuhr Mrs Hastings einen Rundkurs
mit einem Radius von dreißig Meilenum die Stadt.
Enge Dorfstraßen und ebenso enge Tordurchfahrten boten keine Schwierigkeiten für sie.
Viele der Strecken waren ihr unbekannt und dabei ließ ihre Wachsamkeit über ihre Pferde
zu keiner Zeit nach, sondern sie fuhr über die lange Distanz
mit einer Präzision und einer Umsicht,wie ich sie nie an der Fahrweise
eines Angehörigen des stärkeren Geschlechts beobachtet habe.
Dabei ging sie mit ihren Pferden auf jedem Meter der Strecke behutsam um
wobei sie ihre Peitsche,wenn nötig,

mit dem Geschick früherer professioneller Coachmen führte.
Es gibt niemanden, der es mit ihr aufnehmen könnte
und sie steht ganz konkurrenzlos da in der Welt des Coaching. 1903 

 

 

 

 

 

1903 fuhren die Damen die Coach von Mr G.E.Dodge zweimal täglich
vom Plaza Hotel zum Westchester Club.
1904 betrieben sie einen Monat lang eine Übungscoach,
auf der sich die Mitglieder für ihre jährliche Parade in Form hielten,
die jeden Frühling stattfand und ein Ereignis von größtem Interesse in der Gesellschaft war.
Es war dies eine prächtige Demonstration des Clubs ,
die ohne Zweifel eine nagende Eifersucht bei den Männern hervorrief,
deren einige diese Mädchen beschämten
mit dem geschickten Manövrieren ihrer Vierspänner.
So beiläufig möchte ich bemerken, dass keine der Damen mich je bat,
ihren Peitschenschlag vor dem Start für sie aufzuwerfen,
was ich für mehr als einen der männlichen Fahrer sehr wohl gemacht habe.

 


Miss Harriet Alexander wie sie die `Arrow` die Fifth Avenue hinunterfährt auf dem Weg
zum Bronx Park Restaurant,wohin diese täglich fuhr.
Miss Alexander ist eine der ganz begeisterten Mitglieder des L.F.D.C. 
die nie ein Problem hatte auch die engsten Stellen zu meistern.

 

Horn-Signal --  ein bisschen Langsamer

 

 

Das allmähliche Verschwinden der Pferde hat natürlich auch mit sich gebracht,
dass beinahe alle Coaches im Besitz von privaten Gentlemen aufgegeben wurden.
Das Ergebnis war, dass damit auch den Damen die Mittel entzogen waren,
ihre Clubparaden abzuhalten. Daher unternahmen sie es eine eigene Coach zu betreiben,
`The Arrow` die täglich den Colony Club in Richtung Bronx Park verließ.
Die schönen Farben, gelblich-weiß und blau, erregten große Bewunderung auf ihrem Weg.
Oft wurden lange Fahrten zu den Landsitzen der Mitglieder unternommen.
Diese Fahrten waren oft Ausdauerprüfungen,denn der Stress ,
weder von Regen noch Wind konnte diesen schneidigen jungen Frauen etwas anhaben,
sondern sie hielten zäh und entschlossen durch.
Sie hielten sich mit peinlichster Genauigkeit an ihre Zeitvorgaben
und es kam nach meiner Kenntnis nie vor,
dass sie einen Unfall gehabt hätten oder ein Pferd
(durch schlechtes Fahren) krank geworden wäre.

Ich betrachte meine Arbeit mit den Damen des Ladies Four-in-Hand Fahrvereins
als die angenehmste Erfahrung meiner Coaching Karriere in Amerika.

 

Miss Marion Hollins auf Ausschau nach Schwierigkeiten mit einer vierspännigen Coach
in den engeren Straßen der Altstadt von New York, Schwierigkeiten,
die sie nie hatte, dank ihrer Gelassenheit beim Fahren.

 

 

Obwohl das Coaching von ehedem tot ist

einige der Begeisterten dahin sind,

werden wir uns mit so manchem Seufzer

des Coachings von Früher erinnern.

 

 

Quelle: Artikel von Morris Howlett New York ,Sammlung Verfasser

Text : Hans Paggen, Deutsche Übersetzung  Hartmuth Huber