Rosenbaum Breslau


Im Jahre 1832 wurde die Sattlerwerkstatt Rosenbaum in Breslau gegründet.
Allerdings beschäftigte sich der Betrieb weniger mit dem Kutschenbau

als mit der Fertigung von Sätteln und Geschirren.
Das Geschäft war seit seiner Gründung im ununterbrochenen Familienbesitz.
Gründer der Firma, war Friedrich Wilheln1 Rosenbaum, welcher das Geschäft bis 1867 führte.
Sein Sohn Gustav Rosenbaum war bis zum Jahre 1900 am Ruder,
danach folgte Friedrich Wilhelm Rosenbaum, der Enkel des Gründers.



 

 

Vor allem auf dem osteuropäischen Markt
soll das Unternehmen eine wichtige Rolle gespielt haben.

Rosenbaum zählte polnische und russische Adlige zu seinen Kunden
und gehörte zu den größten Sattlerbetrieben Schlesiens. 

 

 

 

Etwa zwei Jahre nach der Besetzung von Tsingtao durch deutsche Truppen
eröffnete Rosenbaum um 1899 eine Filiale in Schanghai, der chinesischen Hafenstadt,
die zum britischen Pachtgebiet gehörte.

 

 

 

 

 

In China errichtete das Unternehmen um 1909 eine Wagen- und Karosseriefabrik.
Hier arbeiteten sowohl deutsche als auch chinesische Handwerker,
unter der Leitung deutscher Meister'.
Wahrscheinlich endete Rosenbaums Engagement in China
mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges.

 

 

 

Die industrielle Fertigung von Wagen nahm Rosenbaum um 1905 in Breslau auf.
Wobei die Wagenfabrik unabhängig von der Sattlerwarenfabrik agierte.

 


Bereits nach wenigen Jahren, etwa 1911, wurde ein neuesFabrikgebäude bezogen.
Werkstätten, Montagehalle und 
Lagerhalle lagen zu ebener Erde.
Zahlreiche Fenster 
und Dachfenster sorgten für helle Arbeitsplätze.
In den Werkstätten wurden die Werkzeugmaschinen mit Elektromotoren angetrieben. 

 


Unter der Leitung des Wagenbau-technikers H. Goele,
Mitbegründer der Zeitschrift "Deutsche Fahrzeug-Technik"
beschäftigte Rosenbaum 1913 ungefähr 100 Arbeiter,
die Wagen und Automobilkarosserien produzierten. 

 

 

 

Aus den Fabrikräumen an der Gräbschenerstrasse "13-15 ging die gleichfalls abgebildete
 Break mit abnehmbarem Aufsatz hervor,
Der Wagen wurde für Herrn Graf Bethusv-Gaffron hergestellt.

 

Die Firma F. W. Rosenbaum war seit Jahren Hoflieferantin
Sr. Hoheit des Herzogs Ernst Günther von Schleswig- Holstein
und Sr. Hoheit des Erbprinzen von Sachsen-Meiningen.

 

Bis 1925 arbeitete ein Nachfahre Rosenbaums in verschiedenen Organisationen mit.
Er war Vorstandsmitglied des Reichsverbandes der Deutschen Fahrzeug- und Karosserie-Industrie.
Ferner engagierte er sich in der Vereinigung Deutscher Wagen- und Karosseriefabriken
und dem Zentralverband der Arbeitgeber Deutscher Wagen- und Karosseriefabriken

 

Text : H.B.Paggen

Quellen: Museum Wolmirstedt. "A_1676.31: Katalog für Lederwaren,Deutsche Sankt Georg Sportzeitung 1912,Deutsche Fahrzeug Technik Sammlung Verfasser